Ich hätte etwas Anderes gebraucht!

Ich hätte etwas Anderes gebraucht!

„Ich hätte etwas Anderes gebraucht als das, was Du mir gegeben hast!“ „Das, was ich Dir gegeben habe, war alles, was ich geben konnte!“

 

Kennst Du diese Aussage? Geht sie mit Dir in Resonanz? Wie ist Deine Reaktion, wenn Du diese Sätze liest? Welche Gefühle werden dadurch bei Dir erweckt?

 

Immer wieder in unserem Leben kommen wir an Punkte, an denen es zu belastenden Situationen oder Konflikten, meist mit uns nahestehenden Menschen, kommt. In diesen Zeiten brauchen wir andere um uns, die uns unterstützen und uns das Gefühl geben, nicht allein zu sein!

 

Doch manchmal fühlen wir uns gerade in diesen Situationen, in denen wir so dringend Beistand benötigen, einfach allein gelassen! Plötzlich sind die, die immer da waren und von denen wir es erwarten, nicht mehr ansprechbar. Die, die da sind, reagieren häufig anders als wir es gewohnt sind, oder geben uns nicht das, was wir erwarten. Und am Ende müssen wir doch allein durch diese Phase hindurch!

 

Schon früh in der Kindheit wird dieses Muster geprägt. Eltern können sich noch so sehr bemühen, die Bedürfnisse eines Kindes zu stillen. Doch letzten Endes bleibt immer etwas auf der Strecke! Und das passiert vor allem bei Eltern, die nicht in der Lage sind, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, auszudrücken und zu befrieden.

 

Im Kontext von traumatischen Erlebnissen ist es zudem so, dass Menschen in Deinem Umfeld durch diese Situation in ihren eigenen Traumata getriggert werden. Und dann bleibt diesen häufig nur die Flucht, das Erstarren oder auch das Gegenangehen. Damit einher geht dann möglicherweise auch die Zuweisung von Schuld, das Einreden eines schlechten Gewissens oder das Kleinmachen der Problematik.

 

Und das macht es im Grund noch schlimmer. Du bräuchtest in dieser Situation ein Umfeld, das Dich in Deinem Schmerz annimmt und Dir das Gefühl gibt, gesehen zu werden! Eine liebevolle und achtsame Unterstützung! Anstatt dessen bekommst Du zu der Ursprungsthematik einer belastenden Situation noch Gegenwind von außen.

 

Warum ist das so? Zum einen gibt es Probleme, die uns niemand abnehmen kann. Wir müssen uns dieser Herausforderung stellen und sie selbst durchstehen. Nur sind wir alle gerne bequem! Und wir suchen erst mal jemanden, der unser Problem löst und uns unseren Schmerz abnimmt. Da wird aber niemand kommen. Doch wenn wir am Ende diese Zeit durchlebt haben, gehen wir gestärkter durchs Leben! Schau mal zurück auf ein Erlebnis, bei dem es Dir so gegangen ist und nimm wahr! Sei stolz auf Dich, wie Du diese Situation gemeistert hast.

 

Belastende Situationen werden uns häufig „geschickt“, weil irgendetwas in unserem Leben in Schieflage geraten ist. Sei Dir bewusst, dass alles, was Dir „passiert“, etwas ist, wozu Du in der Lage bist, es zu durchleben!!! Du bist viel kraftvoller als Du denkst! Nur häufig haben wir einfach große Angst, uns unserem inneren Schmerz und unseren inneren Dämonen zu stellen. Aber all dies möchte von Deiner Liebe umarmt werden, um zu heilen! Damit kommst Du auch wieder mehr in Deine Balance!

 

Dann geht es natürlich auch darum, zu erkennen, inwiefern Du Deine wahren inneren Bedürfnisse spürst, ihnen Raum gibst und sie Dir selbst erfüllst. Hast Du Kontakt zu Deinen Bedürfnissen? Oder bist Du es gewohnt, sie konsequent zu ignorieren oder nicht zu erfüllen? Könntest Du überhaupt das, was Du Dir in einer bestimmten Situation gewünscht hättest, annehmen? All dem gilt es, auf den Grund zu gehen!

 

Wenn in Deiner Kindheit Deine Grundbedürfnisse nicht gestillt wurden, wenn Dein Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit, Nähe und Zugehörigkeit nicht erfüllt wurde, wie soll das dann im Erwachsenenalter anders sein?! Sei Dir selbst eine gute Mutter und ein guter Vater!

 

Denn heute bist Du in der Lage, Dir all das zu geben, was Du wirklich brauchst, was Dein Herz wirklich begehrt! Du darfst es Dir erlauben! Du darfst Dir erlauben, Dich Deinem eigenen inneren Schmerz zu stellen, hinzusehen, was Dich noch hindert, das Glück in Dein Leben zu lassen und Dein eigenes Leben zu leben!


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