Lebenslust statt Lebensfrust

Kennst Du das auch? Dein ganzes Leben ist ein einziges Chaos, und Du bist total frustriert? Anstatt das Leben in vollen Zügen zu genießen, bist Du nur am Rotieren? Dir fehlt die Kraft zum Glücklichsein? Woher kommt dieses Verhalten? Denn das ist es ja, was es ist! DEIN Verhalten! DEINE Einstellung! DEIN LEBEN! Und nur DU kannst daran etwas ändern!

Über Jahrtausende wurden Frauen, die ihre Lebenslust gelebt haben, verteufelt! Sinnbildlich dafür stehen heute noch rothaarige Frauen, die das Abbild der ungezügelten Lust darstellen sollen. Frauen werden in unterschiedlichen Kategorien einsortiert. Die Haarfarbe soll ausschlaggebend für den Charakter sein. Blondinen sind dumm und naiv, Brünette gelten als zuverlässige und treue Frauen. Schwarzhaarige wirken unnahbar und mystisch. Gibt es diese Kategorisierung eigentlich auch für Männer??? Nein, natürlich nicht! Aber warum lassen wir Frauen das immer noch zu? Warum lassen wir das mit uns machen? Warum machen wir das selbst als Frauen untereinander mit uns?

Warum leben wir nicht unsere Leidenschaft und unsere Lebenslust? Unabhängig davon, was andere sagen. Warum ist es nicht einfach egal, was andere von uns denken oder halten? Mit ANDEREN meine ich im Übrigen Männer UND Frauen. Wir verharren immer noch in der Kleinkind-„Ich will geliebt werden!“-Situation anstatt die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen und endlich die Dinge zu machen, die uns mit Freude erfüllen.

Wenn wir von Lust sprechen, verstehen wir allgemeinhin sexuelle Lust. Dies ist aber zu kurz gegriffen. Sexualität und sexuelle Lust sind natürlich Aspekte der Lebenslust. Lust ist aber so viel mehr als das!
Lust beinhaltet die Freude am Leben. Lust ist nichts anderes, als mit allen Sinnen zu leben. Sich erfüllt zu fühlen. Sich weiblich zu fühlen. Seinen Körper pulsieren zu fühlen. Sein ekstatisches Sein zu fühlen. Lust ist das, was entsteht, wenn Du Dinge machst, die Du liebst. Dann schreit Dein ganzes Sein „JA!“. Dein Körper vibriert. Du spürst das Leben in Dir!

Wann hast Du Dich zuletzt so gefühlt? Kannst Du Dich noch erinnern? Hast Du Dich jemals so gefühlt? Was ist seitdem passiert? Und was passiert, wenn Du daran denkst, Dich einfach mal so zu geben?

Frauen, die lebenslustig waren, die ihre Lust voll ausgelebt haben, auch sexuell, wurden in früheren Zeiten entweder aus der Gesellschaft ausgestoßen oder mit Gewalt zurück ins Glied beordert. Lebenslust ist etwas, dass in unseren Genen nicht vererbt wurde. Im Gegenteil: Die Frau hatte dem Manne untertan zu sein. Erst dem Vater, dann dem zugeführten Ehemann. Es wurde erwartet, dass die Ehefrau ihre ehelichen Pflichten erfüllt, dem Manne Lust schenkt, sich selbst dabei aber zurücknimmt. Hatte die Frau beim Geschlechtsverkehr Schmerzen aufgrund Angst und der mangelnden oder zurückgehaltenen eigenen Lust, war das normal. Empfand die Frau beim sexuellen Akt hingegen lustvolle Gefühle, wurde sie für die Männerwelt zur Bedrohung und mit dem Teufel im Bunde denunziert, oder sie war ohnehin nicht in einer Ehe verbunden und damit „Freiwild“. (Interessanterweise steht der Teufel im Tarot für die Lebenslust!!!) Eine Frau hatte selbstverständlich ihrem Ehemann treu zu sein, für Männer galt das allerdings nicht. Und eine Frau hatte sich unterzuordnen. Ein eigenes Selbst auszuleben, seine eigene Freude am Leben zu fühlen und zu zeigen stand nicht auf dem Plan.

Nun ist durch die Bewegung der Emanzipation ein großer Impuls der Befreiung aus diesen Konstrukten hinzugekommen. Und dennoch leben wir nach wie vor, vor allem unbewusst, in diesen Strukturen. Frauen glauben, die „eierlegende Wollmilchsau“ geben zu müssen. Mütter geben diese Konzepte immer noch weiter an ihre Töchter. Warum sollte es der Tochter besser gehen als mir selbst?
Auch Deine Mutter hat dies an Dich weitergegeben - ob unbewusst oder bewusst sei mal dahin gestellt. Schon als kleines Mädchen lernen wir, unsere Lebenslust und die eigenen Impulse zu unterdrücken. Wer auffällt, macht sich verdächtig. Wer nach seinen eigenen Regeln lebt, mit dem kann was nicht stimmen. Wer anders ist, wird schnell aus der Gruppe ausgeschlossen. Dies muss also um jeden Preis verhindert werden. Denn hier wirken unsere Urängste. In früheren Zeiten bedeutete der Ausschluss aus der Gruppe den sicheren Tod.

Mit der Unterdrückung der eigenen Impulse und Lebenslust kommt meistens auch die Unterdrückung der natürlich gelebten Sexualität. Die eigene Sexualität wird zurückgedrängt und als schmutzig, lästig, notwendig dargestellt. Selbstbefriedung, sich selbst Freude schenken ist ein Tabu! Hast Du jemals Deine sexuelle Lust wahrhaftig ausgelebt - frei von Scham und Schuldgefühlen? Hast Du Dich jemals so gehen lassen, dass es Dein ganzes Sein erfüllt hat? Was hindert Dich daran? Bzw. warum siehst Du überhaupt keine Notwendigkeit, daran etwas zu verändern?

Hier wirken so viele Mechanismen, die vor allem unbewusst über Generationen hinweg von Frauen an Frauen, von Mutter zu Tochter weitergegeben wurden. All diese Verwirbelungen können sich nur auflösen, wenn Du bereit bist, dort hinzufühlen. All die Scham, die Schuld, die Angst, die Wut, den Schmerz zu spüren - all die Gefühle wahrzunehmen, die Dich in dieser Hinsicht blockieren - Gefühle hinsichtlich der Mutter und des Vaters sowie der Männer in Deinem Leben (aller Männer: ehemalige und jetzige Partner, Vater, Großväter, Söhne, Chefs…).

Spüre diese Magie des Lebens wieder in Dir! Lass Deiner Freude Raum! Drücke Dich aus mit all Deinen Sinnen! Lass es wieder fließen! All Deine Zellen möchten wieder aktiviert werden! Das Leben ruft Dich und möchte gespürt werden! Mache Dich jetzt bereit dafür!

Für Dich! Für Deine Töchter! Für alle Frauen in dieser Welt!